Nach so vielen Blog-Beiträgen zum Urlaub gab jetzt wieder eine lange Pause – das lag nicht daran, dass nichts passiert wäre, sondern eher daran, dass es so viel war und ich kaum Zeit hatte etwas zusammenzustellen. Hier nun also eine Zusammenfassung der 2. Jahreshälfte!
Der Herbst ist immer sehr voll mit Band (Alyssa) und Football (Owen), da ist immer etwas los. Adam hat außerdem in seinem neuen Job im Moment extrem viel zu tun (und das vermutlich noch bis mindestens nach dem kommenden Sommer) und arbeitet somit jedes Wochenende zumindest für ein paar Stunden (wenn nicht mehr). Außerdem war er seit August mindestens jede 2. Woche in Springfield.
Alyssa ist jetzt in ihrem letzten Schuljahr, im Mai macht sie ihrem Abschluss. Somit waren wir im Oktober auch noch auf Tour um diverse Unis zu besichtigen – die University of Arkansas gefällt ihr am Besten und ist 2.5 Stunden südlich von Springfield, wo wir ja ab Sommer wohnen werden – das wäre also keine schlechte Wahl. Die endgültige Entscheidung steht noch aus, aber sie ist sich zu 95% sicher, dass sie dort hingehen möchte.
Hier sind ein paar Fotos, ich habe wirklich nicht allzu viele aus den letzten Monaten:
Ich wünsche euch allen wunderbare Feiertage und einen guten Rutsch – vielleicht werde ich in 2023 ja wieder besser darin, Beiträge zu erstellen!
Mittwochs stand zum Einen unser Umzug von Gardiner nach West Yellowstone und zum Anderen unsere Wanderung entlang des Yellowstone Canyons an und obwohl es anfangs wirklich empfindlich kalt war, war das Wetter eigentlich zum Wandern ideal – wolkig, teilweise kam die Sonne durch und nicht zu warm. Unsere Gruppe umfasste 8 Leute, war also auch eine angenehme Größe und alle waren sehr nett.
Der Canyon in Yellowstone ist nicht sehr alt, im Vergleich zu einem Tal wie in Yosemite vor allem – der Boden hier ist sehr weich und formbar (ergo auch die Zerstörung des Wassers eine Woche später, es schwemmt einfach alles weg). Die Farben der Erde sind allerdings toll und die Blicke auf den Yellowstone Wasserfall wenn man entlang des Canyons geht auch.
Am artist point (Foto unten) hat Thomas Moran in 1872 sein berühmtes Gemälde “Grand Canyon of the Yellowstone” gemalt und damit den amerikanischen Kongress überzeugt, den ersten Nationalpark zu einzurichten, um die Natur zu schützen.
Donnerstags haben wir uns die Geisire und heißen Quellen südlicher im Park angeschaut – Old Faithful haben wir 2x gesehen (er bricht alle 1-1.5 Std. aus) und hatten auch noch total Glück, dass ein weiterer, größerer Geisir ausbrach, während wir den Spaziergang durch die Gegend machten (dieser bricht nur zweimal täglich aus!). Ich habe leider keine Möglichkeit hier Videos hochzuladen, die sind aber weitaus spektakulärer als die Fotos.
Insgesamt hat uns der Norden des Parks definitiv besser gefallen, da die Tiere und insgesamt weniger Menschen (bei den Geisiren war es ziemlich voll!) einfach toll waren – aber trotzdem muss man die Geisire und Quellen gesehen haben – zumindest einmal. Nach einer letzten Nacht in West Yellowstone sind wir wieder nach Salt Lake City gefahren und von dort samstags nach St. Louis geflogen. Es war ein wirklich toller Urlaub!
Dienstags morgens in Mammoth Hot Springs standen statt Rothirschen drei große Bison-Männchen mitten in der Straße – der Verkehr stockt natürlich jedes Mal, wenn es Tiere zu sehen gibt, aber dass heißt auch, dass man viel Zeit zum Gucken hat.
Morgens fuhren wir noch einmal zum Norris Basin um nun in Ruhe die Geysiere und alles Andere hier anzuschauen und das hat sich sehr gelohnt. Hier gibt es den Steamboat Geyser, der im letzten Jahrhundert auch mal 50 Jahre gar nichts gemacht hat – in den letzten Jahren spuckte er aber im Schnitt 21 Mal pro Jahr – er ist der höchste aktive Geysir auf der Welt und es stehen überall Schilder, die davor warnen dass es zu Schäden an den Autos auf dem Parkplatz kommen kann, wenn er ausbricht, da er so weit und hoch spritzt. Leider hatten wir hier kein Glück, er brach einen Tag nach unserer Abreise wieder aus, aber nicht, während wir hier waren.
Das Lamar Valley im Nordosten Yellowstones ist bekannt dafür, dass man hier am besten Tiere beobachten kann – nicht nur einzelne, sondern ganze Herden (Rothirsche, Bisons, Gabelantilopen) und wenn man Glück hat auch Bären, Wölfe und Elche. Wir kamen sowohl tagsüber als auch am Abend her, da man kurz vor Sonnenuntergang die besten Chancen hat. Auf dem Rückweg nach dem ersten Besuch sahen wir einen Schwarbären, der am Fluss entlang lief und diesen kurz darauf durchquerte (der Wasserspiegel war sehr hoch und der Fluss floss enorm schnell – das zeigt, wie viel Kraft so ein Bär hat!).
Auf dem Weg zurück am Abend kamen wir um eine Kurve und sahen mindestens zehn Autos die auf der Straße und am Straßenrand angehalten hatten, wie man hier schnell lernt immer ein Indiz dafür, dass es ein Tier zu sehen gibt – je mehr Autos, desto sicherer ist es ein Bär und so war es auch hier. Vielleicht 75 Meter vom Straßenrand entfernt graste ein Grizzly friedlich vor sich hin und ließ sich von den ganzen Zuschauern kein bisschen stören.
Wenige Minuten später und vielleicht 1 km weiter die Straße entlang lief eine Schwarzbärin mit ihrem Jungtier auf der Wiese entlang und kurz danach sahen wir einen weiteren Grizzly. Für mich war das glaube ich das Highlight – so viele Bären, alle toll zu sehen und in freier Wildbahn – wo sonst hat man das schon?! Im Lamar Valley sahen wir später nochmal zwei Bären, es war einfach toll. Auch die Bisonherden in Lamar Valley waren sehr beeindruckend – hunderte Bisons, links, rechts und mitten auf der Straße – oftmals so nah am Auto, dass man sie hätte anfassen kann (macht man natürlich nicht, da das niemals gut endet und einer der häufigsten Unfälle in Yellowstone ist). Bevor wir wieder in Richtung Hotel fahren, sahen wir noch vier Elche – das machte die Liste also fast komplett, nur Wölfe haben wir leider keine gesehen.