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Aufholen (August-Dezember 2022)

Nach so vielen Blog-Beiträgen zum Urlaub gab jetzt wieder eine lange Pause – das lag nicht daran, dass nichts passiert wäre, sondern eher daran, dass es so viel war und ich kaum Zeit hatte etwas zusammenzustellen. Hier nun also eine Zusammenfassung der 2. Jahreshälfte!

Der Herbst ist immer sehr voll mit Band (Alyssa) und Football (Owen), da ist immer etwas los. Adam hat außerdem in seinem neuen Job im Moment extrem viel zu tun (und das vermutlich noch bis mindestens nach dem kommenden Sommer) und arbeitet somit jedes Wochenende zumindest für ein paar Stunden (wenn nicht mehr). Außerdem war er seit August mindestens jede 2. Woche in Springfield.

Alyssa ist jetzt in ihrem letzten Schuljahr, im Mai macht sie ihrem Abschluss. Somit waren wir im Oktober auch noch auf Tour um diverse Unis zu besichtigen – die University of Arkansas gefällt ihr am Besten und ist 2.5 Stunden südlich von Springfield, wo wir ja ab Sommer wohnen werden – das wäre also keine schlechte Wahl. Die endgültige Entscheidung steht noch aus, aber sie ist sich zu 95% sicher, dass sie dort hingehen möchte.

Hier sind ein paar Fotos, ich habe wirklich nicht allzu viele aus den letzten Monaten:

Im September waren wir ein paar Tage in Chicago und haben dort Felix & Melanie getroffen, die jetzt wieder in Deutschland leben, für uns aber auf immer die Chicago Germans sein werden.
Alyssa war eine der drei Finalistinnen im Rennen um die Homecoming Queen – als solche muss man dann in der Homecoming Parade im Cabrio mitfahren und ohne Ende lächeln und winken.
Owen (3. von links) mit dem Football Team, ebenfalls in der Homecoming Parade.
Wir waren in dieser Saison zusammen bei 3 University of Missouri Football Spielen – das erste im August war extrem heiß. Das 2., hier im Bild, war am ersten November-Wochenende und extrem kalt (knapp über null, weit oben im Wind).
Das dritte war am letzten November-Wochenende (Black Friday) und total super – warm in der Sonne und nicht zu kalt, nachdem es dunkel wurde. Und sie haben gewonnen!
Manchmal braucht man einfach einen Papp-Schnäuzer…
Das jährliche Weihnachtsfoto – mit neuen Broncos T-shirts (über den normalen Klamotten, sehr stylisch 🙂 und Owen mit Chiefs Shirt).
Jetzt auch mit Bill!

Ich wünsche euch allen wunderbare Feiertage und einen guten Rutsch – vielleicht werde ich in 2023 ja wieder besser darin, Beiträge zu erstellen!

Yellowstone – letzter Teil

Mittwochs stand zum Einen unser Umzug von Gardiner nach West Yellowstone und zum Anderen unsere Wanderung entlang des Yellowstone Canyons an und obwohl es anfangs wirklich empfindlich kalt war, war das Wetter eigentlich zum Wandern ideal – wolkig, teilweise kam die Sonne durch und nicht zu warm. Unsere Gruppe umfasste 8 Leute, war also auch eine angenehme Größe und alle waren sehr nett.

Das hier ist der roaring mountain – einfach zu erkennen warum 🙂

Der Canyon in Yellowstone ist nicht sehr alt, im Vergleich zu einem Tal wie in Yosemite vor allem – der Boden hier ist sehr weich und formbar (ergo auch die Zerstörung des Wassers eine Woche später, es schwemmt einfach alles weg). Die Farben der Erde sind allerdings toll und die Blicke auf den Yellowstone Wasserfall wenn man entlang des Canyons geht auch.

Erster Blick auf den Yellowstone Fluss und den oberen Teil des Wasserfalls
Blick in den Canyon
Im Mai und Juni sieht man hier noch zahlreiche kleine Wasserfälle – das ist alles Schmelzwasser

Am artist point (Foto unten) hat Thomas Moran in 1872 sein berühmtes Gemälde “Grand Canyon of the Yellowstone” gemalt und damit den amerikanischen Kongress überzeugt, den ersten Nationalpark zu einzurichten, um die Natur zu schützen.

Blick vom artist point
Hier kann man gut sehen wir hoch der Fluss stand und wie stark das Wasser floss
Unterwegs trafen wir einen Rothirsch mit richtigem Geweih – bei den meisten war dies noch kleiner, da es im Frühjahr und Sommer wächst.

Donnerstags haben wir uns die Geisire und heißen Quellen südlicher im Park angeschaut – Old Faithful haben wir 2x gesehen (er bricht alle 1-1.5 Std. aus) und hatten auch noch total Glück, dass ein weiterer, größerer Geisir ausbrach, während wir den Spaziergang durch die Gegend machten (dieser bricht nur zweimal täglich aus!). Ich habe leider keine Möglichkeit hier Videos hochzuladen, die sind aber weitaus spektakulärer als die Fotos.

Die matschigen heißen Quellen sind auch in Teilen des Parkes vertreten und interessant anzusehen – allerdings nicht so farbenfroh wie viele andere.
Der sogenannte mud volcano blubberte stetig vor sich hin
Fast vergessen: das Schild sagt „Entering Wyoming“ – da wir leider kein richtiges Willkommensschild finden konnten, musste es das hier sein und leider nur im Vorbeifahren und mit Gegenlicht. Aber der Vollständikeit halber…
Die Stege darf man in dieser Gegend nicht verlassen, zur eigenen Sicherheit vor allem, da der Boden teilweise sehr weich ist und man sofort einsinken kann (und sich vermutlich auch noch ordentlich verbrennen würde
Irre wie der Boden hier teilweise aussah
Dieser Geisir spritzte ohne Unterlass vor sich hin – je nach Windrichtung, wollte man da nicht weiter links stehen.
Das hier war der seltenere Geisir – sein Ausbruch dauert bis zu einer Stunde, so lange waren wir allerdings nicht hier.
Höhepunkt zum Schluss: Grand prismatic spring, sehr bekannt und wirklich toll anzusehen.

Insgesamt hat uns der Norden des Parks definitiv besser gefallen, da die Tiere und insgesamt weniger Menschen (bei den Geisiren war es ziemlich voll!) einfach toll waren – aber trotzdem muss man die Geisire und Quellen gesehen haben – zumindest einmal.
Nach einer letzten Nacht in West Yellowstone sind wir wieder nach Salt Lake City gefahren und von dort samstags nach St. Louis geflogen. Es war ein wirklich toller Urlaub!

Yellowstone – Teil 2

Dienstags morgens in Mammoth Hot Springs standen statt Rothirschen drei große Bison-Männchen mitten in der Straße – der Verkehr stockt natürlich jedes Mal, wenn es Tiere zu sehen gibt, aber dass heißt auch, dass man viel Zeit zum Gucken hat.

Morgens fuhren wir noch einmal zum Norris Basin um nun in Ruhe die Geysiere und alles Andere hier anzuschauen und das hat sich sehr gelohnt. Hier gibt es den Steamboat Geyser, der im letzten Jahrhundert auch mal 50 Jahre gar nichts gemacht hat – in den letzten Jahren spuckte er aber im Schnitt 21 Mal pro Jahr – er ist der höchste aktive Geysir auf der Welt und es stehen überall Schilder, die davor warnen dass es zu Schäden an den Autos auf dem Parkplatz kommen kann, wenn er ausbricht, da er so weit und hoch spritzt. Leider hatten wir hier kein Glück, er brach einen Tag nach unserer Abreise wieder aus, aber nicht, während wir hier waren.

Wie man rechts sehen kann musste man hier durch den Dampf und wurde dabei auch leicht feucht
Die Bisons laufen hier dauernd durch, daher all die Fußabdrücke
Tolle Farben überall!
Berge fehlen im Hintergrund nie
Blick vom Mount Washburn über Teile des Parks
Tower Falls

Das Lamar Valley im Nordosten Yellowstones ist bekannt dafür, dass man hier am besten Tiere beobachten kann – nicht nur einzelne, sondern ganze Herden (Rothirsche, Bisons, Gabelantilopen) und wenn man Glück hat auch Bären, Wölfe und Elche. Wir kamen sowohl tagsüber als auch am Abend her, da man kurz vor Sonnenuntergang die besten Chancen hat. Auf dem Rückweg nach dem ersten Besuch sahen wir einen Schwarbären, der am Fluss entlang lief und diesen kurz darauf durchquerte (der Wasserspiegel war sehr hoch und der Fluss floss enorm schnell – das zeigt, wie viel Kraft so ein Bär hat!).

Bär spaziert am Fluss entlang

Auf dem Weg zurück am Abend kamen wir um eine Kurve und sahen mindestens zehn Autos die auf der Straße und am Straßenrand angehalten hatten, wie man hier schnell lernt immer ein Indiz dafür, dass es ein Tier zu sehen gibt – je mehr Autos, desto sicherer ist es ein Bär und so war es auch hier. Vielleicht 75 Meter vom Straßenrand entfernt graste ein Grizzly friedlich vor sich hin und ließ sich von den ganzen Zuschauern kein bisschen stören.

Das Bild tut dem Moment wirklich unrecht – einen Grizzly 75 Meter von sich entfernt zu haben und einfach zu beobachten ist genial.

Wenige Minuten später und vielleicht 1 km weiter die Straße entlang lief eine Schwarzbärin mit ihrem Jungtier auf der Wiese entlang und kurz danach sahen wir einen weiteren Grizzly. Für mich war das glaube ich das Highlight – so viele Bären, alle toll zu sehen und in freier Wildbahn – wo sonst hat man das schon?! Im Lamar Valley sahen wir später nochmal zwei Bären, es war einfach toll.
Auch die Bisonherden in Lamar Valley waren sehr beeindruckend – hunderte Bisons, links, rechts und mitten auf der Straße – oftmals so nah am Auto, dass man sie hätte anfassen kann (macht man natürlich nicht, da das niemals gut endet und einer der häufigsten Unfälle in Yellowstone ist). Bevor wir wieder in Richtung Hotel fahren, sahen wir noch vier Elche – das machte die Liste also fast komplett, nur Wölfe haben wir leider keine gesehen.

Eines der Mottos in der Gegend: „Don’t touch the fluffy cows“ 😀 – dabei sehen sie doch so nett und friedlich aus!
Bison-Stau
Schwer zu sehen, da kaum Licht & weiter weg, aber da standen die Elche am Berg.