Ca. 1 Stunde nach dem Mono Lake (in Richtung Nordosten) fährt man dann aus Kalifornien heraus und nach Nevada hinein.
Die Fahrt durch die Sierra Nevada war definitiv auch etwas Besonderes – menschenleer, oftmals sahen wir meilenweit keine anderen Autos und um uns herum Berge und jede Menge Sträucher, aber kein Gras und keine Bäume. Mitten auf der Straße stand einmal ein Gabelbock (eine amerikanische Antilope, die es zumindest hier im mittleren Westen nicht gibt), dieser hatte es auch kein bisschen eilig, die Straße zu verlassen – ich kam zu einem fast kompletten Stop, bevor er sich wegbewegte.
Wir verbrachten eine Nacht in Ely, Nevada, einer Stadt die vor allem aufgrund ihrer Kupfermine existiert. Muss man nicht gesehen haben (ergo gibt es auch keine Fotos), machte die Fahrt nach Salt Lake City aber leichter/ weniger lang. Lustig ist in Nevada, dass auch die kleinste Stadt haufeweise Casinos hat (es ist der einzige Bundesstaat in dem Glücksspiel so weitläufig erlaubt ist) – lohnt sich anscheinend überall.
Sobald man im Norden Nevadas die Grenze nach Utah überquert, befindet man sich inmitten der sogenannten Bonneville Salt Flats – wieder eine krass andere Landschaft, alles ist total flach und komplett weiß, da liegt einfach überall Salz herum. Enstanden sind die Salt Flats, nachdem der See der hier einmal war (Lake Bonneville) verschwunden ist, übrig blieb das Salz und der Great Salt Lake, der zwar immer noch groß ist, aber bedeutend kleiner, als Bonneville Lake einmal war.
Salt Lake City liegt am Great Salt Lake und direkt an den Rocky Mountains, ein Paradies, für Wanderer, Wintersportler und alle, die sich gerne draußen aufhalten. Wir waren im Naturkunde Museum, was wirklich toll ist und in einem der Kunstmuseen, das war ebenfalls sehr gut. Unsere Unterkunft hatte einen Pool und eine Waschmaschine, also haben wir dieses Wochenende zur Entspannung und zum Wäsche waschen genutzt.
Sonntags sind wir morgens in Richtung Montana gestartet, wieder rund 6 Stunden Fahrt, da fängt man lieber früher an. Idaho liegt zwischen Utah und Montana und war von allen Staaten der am Wenigsten interessante – es gibt dort viel Farmland (kennen wir von hier), aber dann eben auch Berge, also war es teilweise doch sehr schön.
Sacramento ist eine tolle Stadt in der wir beide vorher noch nie waren (das stimmt für die meisten Orte auf dieser Reise, nur in Yosemite war ich schon) – mit den drittmeisten Bäumen, mehr haben nur Vancouver und Singapur, war die Stadt super grün und somit total angenehm zum laufen & draußen sein/sitzen. Sie hat einen tollen botanischen Garten mitten in der Stadt und ein interessantes Kunstmuseum (Crocker Art Museum). Der ganze Trip war von einem kompletten Fehlen jeglicher Schwüle gekennzeichnet und somit egal bei welcher Temperatur tausend Mal besser als ein einziger Tag in Missouri zwischen Mai und November. Hier ein paar Bilder aus Sacramento:
Unser Mietwagen war hässlich (Kia Soul), aber lief anstandslos und hatte alles, was wir brauchten. Der Trip nach Yosemite ging durchs kalifornische Hinterland und viele Obstplantagen – man sieht dort überall sehr deutlich, ob Felder/Gärten bewässert warden oder nicht, die vorherrschende Farbe ist gelb, wenn nicht.
Nachdem wir montags im Park angekommen waren, ging es direkt los mit einer ziemlich anspruchsvollen Wanderung – dem Yosemite Upper Falls Trail, einer Strecke, die einen vom Tal zum Ursprung des oberen Wasserfalls bringt. Die Distanz (11.6 km) war hier gar nicht das Problem, sondern die Höhenmeter (das Tal selbst liegt schon mehr als einen Kilometer höher als der Meeresspiegel und unsere Wanderung ging weitere 820 Meter hinauf) – es geht einfach die komplette Zeit hoch und das sind wir natürlich nicht gewöhnt. War alles kein Problem – nur anstrengend und da zweitweise in der Sonne auch gut warm. Die Blicke waren aber atemberaubend und die Strecke war toll. Gut geschlafen haben wir hinterher auch 😊.
Ein Besuch bei den Sequoias durfte natürlich nicht fehlen. Anfang des Jahres 2021 war ein schlimmer Sturm durch dieses Tal gezogen und leider hat es auch 15 Sequoias erwischt – glücklicherweise aber keine der bekanntesten. Trotzdem erschreckend zu sehen, wie viele Bäume umgefallen sind.
Mittwochs haben wir uns dann an einer weiteren größeren Wanderung versucht, dieses Mal hinauf zum Glacier Point (es gibt hier auch eine Straße, allerdings ist diese in 2022 komplett geschlossen, weil sie saniert wird) – 15.5 Kilometer und schlappe 975 Höhenmeter. Generell gibt es in Yosemite keine leichten Anstiege – wenn es hoch geht, geht es hoch und zwar steil und stetig – da weiß man hinterher, was man geleistet hat. Auch hier waren die Blicke aber großartig und jede Anstrengung wert. Auf diesen Höhen ist es zu dieser Jahreszeit auch nicht sehr heiß, da ist das draußen sitzen zum Mittags-Picknick also sehr angenehm.
Vor der Abreise haben wir donnerstags noch einen Abstecher zum Vernal Fall gemacht, ebenfalls eine sehr lohneswerte, kleinere Wanderung (immer noch steil, dieses Mal mit Stufen) mit tollen Aussichten.
Erschreckend schnell waren die Tage in Yosemite dann auch vorbei, aber auch die Fahrt aus dem Park heraus war toll mit den schneebedeckten Bergen und – auf der anderen Seite der Berge – Mono Lake – das ist der einzige Salzwassersee in den USA neben dem Great Salt Lake und der Kalktuff macht die Landschaft sehr Mond-ähnlich und besonders.
Auf den Mono Lake waren wir nicht vorbereitet, da wir ja „nur“ auf dem Weg nach Ely, Nevada waren – eine tolle Abwechslung in der Landschaft war er aber und wir hätten gerne noch länger ausgeharrt, aber die Fahrt die uns bevorstand war noch viele Stunden lang, also war der Aufenthalt hier nur kurz. Auf gehts!
Adam & ich sind gerade von einer 2-wöchigen Reise zurückgekehrt, die uns in 6 verschiedene Bundesstaaten, 2 Zeitzonen und 2 Nationalparks geführt hat. Es war traumhaft schön – wir haben so viele verschiedene Sachen gesehen und gemacht! Anscheinend war unser Timing ebenfalls gut, da am Montag nach weiterem Regen und Schneeschmelze die Straße in den Ort, in dem wir letzte Woche 3 Nächte verbracht haben, unterspült wurde und teilweise in den Fluss gefallen ist – der Ort (Gardiner, Montana) ist im Moment von der Außenwelt abgeschnitten und der ganze Park (Yellowstone) ist geschlossen.
Zuerst sind wir von St. Louis nach Sacramento (Kalifornien, erster Staat) geflogen:
Nach dem Wochenende in Sacramento sind wir mit einem Mietwagen in den Yosemite National Park gefahren (bis donnerstags).
Von dort aus ging es über den Tioga Pass (hatte nicht mal eine Woche vorher überhaupt aufgemacht, da vorher noch zu viel Schnee lag) und Lee Vining nach Ely, Nevada (2. Staat – nur über Nacht, die Fahrt wäre sonst zu lange gewesen).
Freitags sind wir nach Salt Lake City (Utah, dritter Staat und 2. Zeitzone) gefahren und haben dort das Wochenende verbracht und sonntags ging es los in Richtung Yellowstone National Park. Durch Idaho (4. Staat), Montana (5. Staat) und einen Teil des Parks (der ist zum größten Teil in Wyoming, 6. Staat) ging es von Sonntag – Mittwoch nach Gardiner, Montana.
Mittwochs sind wir nach West Yellowstone umgesiedelt und von dort aus freitags wieder zurück nach Salt Lake City gefahren. Samstags früh ging es mit dem Flieger zurück nach St. Louis.
Viel Fahrerei (und das bei momentanen Benzinpreisen – gut dass wir das vor einem Jahr nicht wussten, als wir diese Reise geplant haben, sonst hätten wir es uns vielleicht anders überlegt. Ich habe viel zu erzählen und jede Menge Fotos, also mache ich daraus mehrere Posts 🙂 – bald mehr!